Wo wird geworben?
Ihre Hauptabsicht besteht darin, Leute bei anderen christlichen Gemeinschaften abzuwerben, zum Kirchenaustritt zu drängen und in die eigene Gruppe zu integrieren. Man geht gezielt in kirchliche Jugendgruppen, zu Veranstaltungen, in kleinere christliche Gebets- und Bibelkreise. In Österreich wurden zuerst katholische und freikirchliche Adressen bevorzugt. Nach der Expansion auch in mehrheitlich evangelische Länder ist das aber nicht mehr der Fall, sondern man geht in alle erreichbaren christlichen Kreise. Entsprechende Daten (Zeiten und Orte der Zusammenkünfte) werden gezielt gesammelt. Mitunter ruft man direkt im jeweiligen Pfarramt an, heuchelt Interesse und erfragt die bewussten Termine.
Eine weitere beliebte Methode ist die Werbung am Rande von kirchlichen Großveranstaltungen. So sind sie regelmäßig bei Taizé-Treffen, Evangelisationen, Papstbesuchen, Kirchenwochen, Kirchen- und Katholikentagen sowie Jugendtagen und -wallfahrten zu finden. Hier ist mit einer Vielzahl religiös interessierter Menschen zu rechnen, bei denen aber der einzelne Suchende doch in der mehr oder minder anonymen Masse untergeht. So wird er dankbar und aufgeschlossen für einen Gesprächspartner, mit dem er über seine Fragen sprechen kann. Als solcher bieten sich die Holic-Anhänger an, d. h. sie sprechen dort Menschen an, die ihnen religiös suchend bzw. interessiert erscheinen. Mitunter wird auch der Anschein erweckt, dass sie Teil des Organisations-Teams seien. So wurde von einer evangelistischen Veranstaltung berichtet, bei der sie sich Plaketten angefertigt hatten, die auf den flüchtigen Blick denen täuschend ähnelten, welche die zu dieser Veranstaltung gehörenden offiziellen Seelsorger trugen.
Eine Mission unter Atheisten war lange Zeit nicht bekannt. Die Gruppe warb als Trittbrettfahrer so gut wie ausschließlich bei anderen christlichen Gemeinschaften.
Erste Anzeichen auf eine Veränderung zeigten sich 2001, wo aus Dresden berichtet wurde, dass Holic-Anhänger vermehrt in Cafés auftauchten. Dort setzten sie sich an Tische, an denen bereits junge Menschen saßen und versuchten diese in Glaubensgespräche zu verwickeln, die dann in die bekannten Anwerbungsversuche mündeten. Auch wurde seit 2001 an verschiedenen Orten vermehrt Werbung mit hand- oder computergeschriebenen vervielfältigten Zetteln gemacht. Von ihrer Aufmachung her sprechen sie allerdings weiterhin vor allem Christen an.
In einigen heißt es z. B.
"BIST DU AUF DER SUCHE ...
NACH MEHR, ALS DIESE WELT DIR BIETEN KANN?
Wir wollen gerne mit dir ins Gespräch kommen!
(Wir sind Christen ohne Verein und Organisation die nach dem Beispiel von Jesus in dieser Welt leben wollen.)
Treffpunkt: ... (meist irgendwo im Freien, in einem Park)
Zeit: ...
oder ruf an: 0179-1509427
email: lebenteilen@gmx.de"
oder:
"GIBT ES HIER JEMANDEN DER GOTT SUCHT?
Oder suchst du jmd. mit dem du deinen Glauben teilen / über die wichtigsten Fragen des Lebens reden kannst?
Wir sind Christen ohne Verein und Organisation, die zusammen nach dem Vorbild und der Lehre Jesus leben wollen.
Tel: 0177-8066570
Email: roteiche@gmx.de, write2us@web.de
internet: www.christian.whatt.cc"
oder:
FREIHEIT
IST MEHR
als das ständige Jagen von einer Leere zur nächsten
Jesus sagte: Wenn also der Sohn euch frei macht,
dann werdet ihr wirklich frei sein." (Johannes 8,36)
Wir sind Freunde, die diese Erfahrung und deshalb auch unser ganzes Leben
miteinander teilen - ohne Verein, ohne Leiter.
Birgit, Timo, Andrea, ...
Tel.: 0177 - 8066570
www.christen-folgen-jesus.de
roteiche@gmx.de
Angegeben sind meist eine Handy-Nummer bzw. eine E-Mail. In der Regel fehlt eine Postadresse (so dass man die Niederlassung und die dortigen Leute nicht schon mal aus der Distanz in Augenschein nehmen kann) und es wird auch nur der Vorname des Handy-Besitzers genannt. Diese Zettel werden im Stadtgebiet oder an Orten, die vermehrt von jungen Menschen besucht werden (wie z. B. Universitäten), wild plakatiert.