Ist es ein Betrug?
Ob Frau Mewis persönlich von der Echtheit ihrer "Offenbarungen" subjektiv ehrlich überzeugt ist oder die göttliche Herkunft der "Offenbarungen" bewusst vortäuscht, um sich hervorzuheben, zu bereichern oder eigene theologische und kirchenpolitische Ziele durchzusetzen, lässt sich von außen kaum beurteilen. Auch andere mögliche irdische Ursachen (z. B. innerpsychischer Art) ließen sich erst nach eingehender Beobachtung und Untersuchung des Vorgangs der "Botschaften" und der "Seherin" feststellen. Bis zum Vorliegen eindeutiger Indizien muss diese Frage offen bleiben. Der in der Botschaft vom 4.1.09 auftretende Verfolgungswahn lässt allerdings die Frage nach innerpsychischen Ursachen bei der "Seherin" an Gewicht gewinnen.
In einem Bericht über eine angeblich weinende Madonnenstatue in Heroldsbach wird sie namentlich als Zeugin genannt (Bericht im Hamburger Abendblatt, 16.3.07) und hat sich das "Wunder" auch propagandistisch zu Nutzen gemacht (Bericht in Welt, 1.12.07). In einem Gutachten (Bericht im Focus vom 30.11.07) gab es aber Hinweise auf eine mögliche Manipulation mit Leitungswasser aus den nahe gelegenen Toiletten. Wer diese evtl. ausgeführt hat, war aber nicht mehr festzustellen. So könnte Frau Mewis hier auch nur ein Opfer ihrer Wundersucht und Leichtgläubigkeit geworden sein.
Allerdings bleibt sie von diesen Erkenntnissen unberührt und lässt am 12.6.09 die Gottesmutter Maria in einer "Botschaft" sagen: "Ich, eure liebste Mutter, möchte euch noch kundtun, dass Ich auch zum dritten Mal hier weinen werde an dieser Stätte. Glaubt daran! Doch man wird auch diese Tränen ablehnen. Doch Ich weine um Meine Stätte und um diese Priester hier an dieser Stätte. Glaubt Mir und tröstet Mich in Meinem Leid.". Am 14.6.09 heißt es: "In dieser Statue hat Sie das zweite Mal geweint. (Anm. in der Nacht des 13. Mai 2009 ab 2.00 Uhr) und es wird auch noch das dritte Mal geschehen, weil Sie um diese Priester an dieser Gebetsstätte das größte Leid erlebt."