Brief an eine Zweiflerin, vermutlich Anfang der 90er Jahre

Liebe Bernadette!

Ich denke, es ist besser, wenn ich Dir zuerst einen Brief schreibe. Da hast Du selbst Zeit, die Bibel zu nehmen und nachzuprüfen, was ich schreibe und darüber nachzudenken, was Jesus sagt.

Ein Leben mit Gott ist ja auf der Grundlage der Bibel. Der Weg zu Gott führt über Jesus, der sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich." Joh. 14,6

Und er sagt „...will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn... Mt 16,24-28

Jedem, der beladen ist, bietet er sein Joch an - es ist leicht, weil er es mit uns tragen will. Mt. 11,28-30

Für Gott dasein, dass (sic) soll immer sein. Alles, was wir tun, tun wir dann im Blick auf Gott. Kol 3,23

Nich ein Tag soll höher sein als die anderen. Der auf den Sonntag festgelegte „Gottesdienst" ist von einem Ungläubigen (Konstantin) festgelegt worden. Die Christen waren täglich zusammen, nie einen Tag besonders. In der Bibel ist Gottesdienst auch anders beschrieben. Röm 12,1-2

In dem sogenannten Gottesdienst treffen sich die Menschen eben nur einmal in der Woche und hören der Predigt zu - in einer Gemeinde ist es nie so, dass einer redet und die anderen zuhören, sondern da bringt sich jeder ein. Und nach den 1 ½ h gehen alle wieder nach Hause - dass kann nicht in Gottes Sinn sein.

In der Bibel steht auch, wie die Christen zusammenlebten, als sie von Jesus hörten und umkehrten. „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt." Joh. 13,35 Und diese Liebe führt dazu, dass man sich so oft wie möglich sieht. Die 1. Christen kamen auch täglich zusammen und lobten Gott, brachen das Brot (Abendmahl), weil sie einen Weg hatten. Und sicherlich hatten damals die Menschen noch viel mehr zu arbeiten als heute. Deshalb ist das auch heute für die Menschen möglich, denen Gott das wichtigste ist. Aber nicht, um uns menschlich gut zu verstehen, sondern dass keiner unter euch ein böses und ungläubiges Herz habe, das abfällt vom lebendigen Gott" Hebr. 3,12

Deshalb sollen wir uns täglich ermahnen und ermuntern, damit nicht jemand vom Weg abkommt. Wir müssen alle gegen Sünden kämpfen, dagegen, dass wir oder irgendetwas anderes wichtiger wird als Gott. Denn man kann nicht „zwei Herren dienen: entweder man wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." Mt 6,24 Und dazu laden wir auch jeden Menschen ein.

Viele Menschen lesen selbst kaum die Bibel, sondern lassen sich nur einige Stellen geben und denken, Gott leitet sie schon. Aber Gott hat uns den freien Willen gegeben, dass wir uns immer selbst entscheiden, was wir tun wollen. Zu Gott führt nur der weg über Jesus, in Nachfolge.

Wir sollten jeden Menschen so liebe wie uns selbst. Das Beste für jeden Menschen ist das Leben mit Gott. Also will ich das auch für meinen Nächsten. Ob er aber das weltliche aufgeben will, ist seine Entscheidung. Ich möchte es jedem anbieten. Denn derjenige wird das wahre Leben finden.

Wie in Röm 12,2 z. B. steht, ist es wichtig, sich nicht der Welt gleichzustellen. Das bedeutet, genau zu beurteilen, was vor Gott richtig ist. Ob der andere wirklich mit Gott lebt und bereit ist, alles zu geben. Und das drückt sich ja aus in der Lieb zu den Brüdern. Denn „niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde" Joh 19.13 Gemeinst ist, dass der andere wichtiger ist als ich. Und wenn ich sehe, dass ihm etwas anderes wichtiger ist, muss ich ihm das aufzeigen. Wir dürfen nicht das Falsche mitleben, sondern wir sollen uns vom Falschen abgrenzen, damit wir selbst nicht sündigen und vor allem als Zeichen für den anderen. 2. Kor. 6,13-18

Wenn er Bereitschaft zeigt, das Falsche loszuwerden, wenn er kämpfen will, dann muss ich ihm helfen, aber will er es nicht aufgeben, muss er sehen, dass dann Gemeinschaft nicht möglich sein kann. So hat er umso mehr die Möglichkeit, umzukehren. Christen sollen Zeugnis sein, von Jesus reden und verkündigen, die Wahrheit zeigen.

Was ist das für eine Liebe, wenn der andere im Falschen lebt und ich lasse ihn darin? Liebe freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sondern zeigt auf, dass ein Leben ohne Gott, nicht in der Wahrheit zum Tod führt. Jeder wird einmal Rechenschaft über das ablegen, wie er hier gelebt hat.

Gemeine ist ein Leib, kein Glied kann allein bestehen. Jesus bittet, dass sie eins sein sollen, weil er in ihnen ist und Gott in ihm Joh. 177,20-26

Einheit mit denen, die den Willen Gottes tun. Mt 12,46-50

Mit den Menschen möchte ich mein Leben teilen. Ich kann sie ermuntern u. ermahnen und sie haben den Blick von Gott, mich zu beurteilen und mich zu ermahnen, wo ich jetzt noch an Stellen nicht in der Wahrheit bin und nicht richtig dankbar dafür bin.

Sie haben alle die große Liebe u. Dankbarkeit für Gott, für seine Schöpfung und sein Angebot, mit uns zu leben, wenn wir das andere loslassen, uns frei machen lassen. Wer offen ist für Jesus, mit dem möchte ich das zusammenleben. Die Grundalge ist Gottes Wort, weil wir ja dort seinen Wille erkennen können.Wir sollen nicht Menschen gehorchen, sondern Gott. Deshalb, wenn Du offen bist für Gott, prüfe an der Bibel. Du kannst die Wahrheit erkennen in ihr.

Auf ihrer Grundlage können wir glauben. Und wenn wir bereit sind, Jesus ganz nachzufolgen und ihn zu verkündigen, können wir untereinander Gemeinschaft haben. Sonst ist Gemeinschaft nicht möglich 1. Joh 1,1-3

Auf dieser Grundlage möchte ich Gemeinschaft haben mit jedem Menschen.

Innerhalb der Gemeinde besteht Einheit - ich möchte nur, dass Du weisst, Leben mit Gott heisst wenn möglich, Leben in Gemeinschaft mit anderen Christen. Ich weiß nicht, warum Du, als Julia und ich da waren, so gegen die Bibel gesprochen hast und was in ihr steht - ich denke jedenfalls nicht anders als Julia auch über Christsein. Unser Maßstab ist Jesus, dass wir uns schrittweise immer mehr von Gott reinigen lassen zu gutem Gebrauch.

Doris