Vassula Ryden (Wahres Leben in Gott)

Ursprung: Seit 1985 meinte die in der Schweiz wohnende Griechin Vassula Ryden (* 1942), dass sie Botschaften von Gott empfangen würde. Um sie herum bildeten sich kleinere Kreise, in welchen ihre "Offenbarungen" verbreitet werden. Obwohl Frau Ryden griechisch-orthodox war, sind ihre Anhänger vor allem in katholischen Kreisen zu finden. Vassuly Ryden verstarb am 27.9.2024.

Lehre: Für eine Neuoffenbarungsgruppe steht der Inhalt der "Offenbarungen" doch in relativ wenig Distanz zur Bibel, wenn es auch unübersehbare Spannungen gibt. Die vatikanische Kongregation für die Glaubenslehre hat hierzu in einer Notifikation am 6.10.1995 festgestellt: "... Eine aufmerksame und ruhige Prüfung hat ergeben, dass neben positiven Aspekten ein ganzer Komplex fundamentaler Gegebenheiten vorhanden ist, die im Licht katholischer Lehre als negativ eingeschätzt werden müssen.

Folgende Lehrirrtümer werden besonders herausgestellt: Doppeldeutigkeiten in der Sprache in Bezug auf die Personen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Vorstellungen von einer bevorstehenden Herrschaft des Anti-Christen inmitten der Kirche, millenaristische Vorstellungen von einem Eingreifen Gottes, um vor der endgültigen Wiederkunft Jesu Christi ein Reich des Friedens und allgemeinen Wohlergehens zu errichten. Im Übrigen wird eine nah bevorstehende Zukunft erwartet, in der eine Art allgemein christlicher (pan-christlicher) Gemeinschaft vorhanden sein soll, im Gegensatz zur katholischen Lehre.
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Angesichts der Tatsache, dass ungeachtet einiger positiver Aspekte, die Wirkung der Aktivitäten von Vassula Ryden negativ ist, ruft dieses Kongregation die Bischöfe dazu auf, einzuschreiten, damit diese angemessen ihre Gläubigen informieren und damit innerhalb ihrer Diözesen der Verbreitung der Ideen von Frau Ryden keinerlei Raum eingeräumt wird. Diese Kongregation fordert schließlich alle Gläubigen dazu auf, die Schriften und Äußerungen von Frau Ryden nicht als übernatürlich anzusehen..."

Stellung im Ukraine-Krieg: Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine schickte sie an alle russischen Botschaften und Konsulate eine Sammlung ihrer "Offenbarungen" über Russland und schreibt im Begleitbrief: "Ähnlich wie in der Vergangenheit, als der Fall von Konstantinopel den Russen das Gefühl gab, dass die Zeit für sie gekommen war, die Christenheit anzuführen, wird Russland in unserer Zeit andere Nationen in seinem Glaubenseifer übersteigen, wie in den Botschaften steht. Zu Zeiten, in denen die westliche Kultur traditionelle Werte und religiöse und nationale Identitäten zu untergraben scheint, wird Russland für deren Erhaltung sorgen. Im Gegensatz zum Westen, in dem "ein Geist der Rebellion" existiert, ist die Ostkirche "das Haus der Tradition" und kann daher zur Wiederbelebung der Kirche im Westen dienen/helfen."

Werbung: Sie geschieht durch Vorträge, wobei man sich gern kirchlicher Räume bedient, um eine Nähe zur Kath. Kirche zu suggerieren. Ebenfalls finden sich die "Offenbarungen" im Internet und in einigen offenen Fernsehkanälen.

andere Namen:

  • True Life in God (Wahres Leben in Gott)

Verbreitung: In einigen deutschen Städten gibt es bereits Gebetsgruppen. In Sachsen sind sie bisher nur durch Vortragsveranstaltungen aufgetreten. Dabei hatte man versucht, auch kirchliche Räume anzumieten.

Weitere Informationen:
Selbstdarstellung mit vielen deutschen "Offenbarungen"
kritische Informationen:

  • Confessio Dresden
  • Pseudomystica - kritische Seiten einer ehemaligen Anhängerin (kleiner deutscher Teil, umfangreichere Infos auf dieser Seite in Spanisch, Englisch und Französisch)