Die äußere Lebensform

Ein radikaler Lebensstil mit wenig Schlaf (wegen der vielen Missionsaktivitäten, langen Wanderungen und Bibellesungen) herrscht vor. Auf Äußerlichkeiten (z. B. Kleidung) wird wenig Wert gelegt. Oft - besonders auf Missionen - wird irgendwo in Wohnwagen kampiert, was besonders für mitgenommene kleine Kinder sehr belastend sein kann.

Alle Dinge, die man nicht wirklich braucht, gelten als überflüssiger Luxus. Deshalb sind die Kleidung und die Zimmereinrichtung sehr einfach, ohne allerdings unordentlich auszusehen. Jedoch wirken die Wohnungen recht kalt und lassen eine gewisse Wohnlichkeit oder Gemütlichkeit vermissen. Persönlicher Schmuck gilt allerdings als sündig.

Von früherem Besitz trennt man sich, meist wird er verkauft. Das trifft besonders auf vorher angeblich "vergötzte" Dinge zu (z. B.: CD's, Fernseher...). Von den Mitgliedern wird das als regelrechte Befreiung von hinderndem Ballast empfunden, den man nicht mehr brauche. Man will bewusst davon loskommen, damit man nicht mehr sein Herz daran hängt.

Die Mitglieder der Gruppe gehen meist einem Beruf nach, mitunter in Halbtagsbeschäftigung, um den Rest der Zeit für die Missionierung und die Gemeinschaft zu verwenden. Manche Mitglieder arbeiten nur einen Teil des Jahres und leben die restliche Zeit mit vom Verdienst der Mitglieder mit fester Anstellung. Gewisse Berufe oder Beschäftigungen werden allerdings abgelehnt. So darf man in der Regel nicht bei einem kirchlichen Arbeitgeber beschäftigt sein bzw. Tätigkeiten ausüben, in denen man ihrer Meinung nach gegen die Gebote Gottes verstoße. Dazu zählt z. B. auch das Gestalten einer Kaltwelle als Friseuse (Gott habe dem Menschen die Haare nun einmal so geschaffen, da solle man die Schöpfung nicht künstlich verbessern wollen) oder wenn man eine Stellung annimmt, in der man Untergebene hätte (ein Christ solle über niemand anderen herrschen). Einem Studenten wurde vorgeworfen, dass er Chemie studiere und so kaum in der Lage sei, "unterste" Positionen einzunehmen. Auch zu starkes Engagement in Beruf oder Schule/Ausbildung gilt als sündhaft. Damit würde man dem eigenen Hochmut und egoistischen Bestrebungen (eigene Pläne gegenüber dem Dienst für Gott zu verfolgen) verfallen.

Während das Wandern einen hoher Wert genießt wird Sport eher negativ gesehen. Vor allem, wo es um Siegen und Konkurrenz geht, wird es als unvereinbar mit einem christlichen Lebensstil gesehen. Auch Gesellschaftsspiele als Freizeitbeschäftigung sind verpönt. Das Fernsehen gilt als schädlich, weil es zu weltlichem Denken verführt.