Erkennungszeichen des Satanismus

Woran kann man als Außenstehender erkennen, ob sich ein Jugendlicher mit Ideen des Satanismus beschäftigt oder bereits Kontakt zu einer derartigen Gruppe hat?

1. Liest der Betreffende Bücher mit dem Titel wie „Die Satanistische Bibel" - „Das Necronomicon" - „Das 6. und 7. Buch Mose" - „Magische Rituale" - „Satanische Magie" - "Die Schwarze Magie" etc. oder von Autoren wie Aleister Crowley, Anton Szandor LaVey, Gregor A. Gregorius (alias Eugen Grosche), Ralph Tegtmeier, Michael D. Eschner, Josef Dvorak, Richard Cavendish, Oliver Fehn...? (Die Zahl der Autoren ist inzwischen so unübersichtlich, dass diese Namensnennung nur eine kleine Auswahl ist.)

2. Liest er Comics mit okkultistischem Inhalt oder auffällig viele Horror- oder Fantasygeschichten?

3. Besitzt die Person dem Satanismus entsprechende Gegenstände und Symbole? (in Menschengestalt geformte Kerzen, Ritualdolche...)

4. Kleidet der Jugendliche sich vornehmlich schwarz; besitzt er/sie schwarze roben- oder kostümähnliche Kleider? (Zu beachten ist allerdings, dass Gothics, welche sich auch gern schwarz kleiden, nicht zu den Satanisten zu rechnen sind. Auch Schwarz als Modefarbe sagt noch nichts über einen satanistischen Hintergrund).

5. Trägt er/sie Schmuck mit satanistischer Symbolik (Pentagramme, Baphomet-Kettchen, umgedrehte Kreuze)?

6. Finden sich in seinem/ihrem Zimmer Totenschädel, schwarze Kerzen, Hostien, altarähnliche Aufbauten, Poster mit Horrorszenarien...?

7. Für satanistische Riten werden gern Tiere mit schwarzer Fellfarbe verwendet, bevorzugt solche mit Hörnern (z.B. schwarze Ziegen).

8. Gebräuchlich im Satanismus sind „umgekehrte Botschaften", wie z.B.: dog si natas (=Satan is God). NEMA = AMEN; DROM = MORD; NEBEL = LEBEN; SUSEJ = JESUS ...)

9. Wo hält sich der Jugendliche in den für den Satanismus besonders relevanten Nächten wie am 2. Februar, 8. (- 10.) April (Niederschrift des Liber al Vel Legis durch Aleister Crowley 1905), 30.April/1. Mai (Walpurgisnacht), 31. Oktober (Halloween, Samhain, Allerheiligen) auf?

10. Wird ein eigener Ritualkalender (mit Ihnen unbekannten oder unverständlichen Aktivitäten) geführt?

11. Gibt es öfter unklare nächtliche Aktivitäten?

12. Hört er vorzugsweise Musik der sogen. Satans-Rock-Szene? (Stilrichtungen sind Black- und Death-Metal, Teile des Industrial, besonders Martial Industrial)

13. Wenn ein Jugendlicher der Meinung ist, man könne bedenkenlos körperliche Gewalt gegenüber Schwächeren einsetzen, dann könnte eine solche Auffassung auch durch satanistisches Ideengut bedingt sein.

14. Teilt der/ die Jugendliche mit Ihnen seine Probleme und Fragen, oder ist er/sie extrem verschwiegen und begegnet Ihnen nur in provokanter Weise?

15. Welche Haltung äußert er/sie zu Christentum und Kirche?

16. Konsumiert der Jugendliche in hohem Maß Alkohol oder gar Drogen?

17. Finden sich, besonders bei Mädchen, Spuren sexueller Gewalt?

18. Gibt es unerklärliche Schnittwunden, besonders an den Oberarmen? (Diese könnten aber auch ein Hinweis auf starke innerpsychische Probleme sein, die mit Selbstverletzungen einhergehen und mit Satanismus nichts zu tun haben.)

19. Hat die Leistungs- und Konzentrationsbereitschaft des Jugendlichen in kurzer Zeit deutlich nachgelassen?

Die Bejahung einer einzigen dieser Fragen genügt nicht schon als Anzeichen satanistischer Betätigung. Da Satanismus, besonders von Jugendlichen praktiziert, auf Dauer nicht verborgen bleibt, sind hinsichtlich Gedankengut, Symbolik, Gegenstände und Lebenshaltungen alle Äußerungen eines Jugendlichen zu beachten. Am Anfang einer satanistischen „Karriere" sind diese Anzeichen meist noch provozierende Hilferufe, während sie später zu Elementen eine stabilen Praxis werden können. (Nach: E. Türk, Satanismus, Freiburg 1995, S. 50f)