Hinweise für alle, die an Therapien, Selbsterfahrungs-, Meditationskursen ... interessiert sind.
Neben der etablierten Psychotherapie gibt es eine alternative Psychoszene. Seit den 80er Jahren werden die Angebote zunehmend mit religiösen, magischen oder esoterischen Vorstellungen vermischt, insofern eine Gesamtschau des Lebens und der Natur vermittelt wird. Die Szene, die auch Freizeitangebote und Managementschulung mit Therapie verbindet, organisiert sich marktorientiert nach Angebot und Nachfrage. Es gibt daneben jedoch auch Gruppen mit einer psychologischen, besser psychologistischen Ideologie, die den Charakter einer Heilslehre annehmen kann.
Problematisch ist es, wenn Erlebniszustände wie Glück und Zufriedenheit durch bestimmte Therapiemethoden verheißen werden. Solche Erlebniszustände sind zwar kurzfristig durch Suggestion und Autosuggestion herstellbar, aber ihrem Wesen nach Nebenwirkungen, Ergebnisse gelungenen Lebensalltags und nie direkt durch Techniken „machbar". Hierin liegt das weltanschauliche Problem des Psychomarktes: Es wird etwas in einen Machbarkeitszusammenhang eingeordnet, was sich zwar bei Seminaren, Workshops nebenbei ergeben kann, aber nicht dauerhaft „machbar" ist. Deswegen braucht der Psychomarkt kritische Kunden und Teilnehmer, damit sich auf ihm nicht Psychokulte entwickeln, die Menschen durch Manipulation in Abhängigkeit halten.
Therapien werden potentiell gefährlich, wenn sie utopische Ziele verheißen. Diese können fanatisieren und die Realitätserfahrung trüben. Das verheißene Glück und die versprochenen Therapieerfolge rechtfertigen scheinbar nicht nur immense Kosten, sondern auch umfassende Lebenskontrolle und die Durchsetzung absoluten Gehorsams. Auch könnte eine chancenreiche klassische Therapie zugunsten einer „alternativen" abgebrochen oder gar nicht erst begonnen werden.
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