Das Gottesbild

Das Gottesbild ist - ähnlich wie bei den Zeugen Jehovas - sehr gesetzlich geprägt. Es besteht eine Furcht, nur keine Sünde zu begehen, um Gott nicht zu verärgern. Als Sünde werden schon Belanglosigkeiten betrachtet (wie z. B. die Antwort eines anderen falsch zu deuten). Zweifel gelten als schwere Sünde: "Zweifeln ist gemeines Hinterfragen Gottes." Positiv kann man anmerken, dass sie Gott mit großer Ehrfurcht begegnen. Er erscheint allerdings eher als strenger Richter, bei dem es keine billige Gnade gibt, denn als liebender Vater. Überhaupt scheint der Gedanke der Gnade in ihrem Gottesbild eher zu kurz zu kommen. Gerettet werden kann man nur, wenn man sein Leben ganz an Jesus übergibt (d.h. auch seine Hobbys aufgibt). Im Prinzip steckt dahinter ähnlich wie bei den Zeugen Jehovas eine Art Werkgerechtigkeit (auch wenn man verbal die Rechtfertigung aus Gnade vertritt): Man muss sich den Platz im Himmel durch einen konsequent biblischen Lebensstil und ganzen Einsatz erarbeiten - wobei die Praxis der Gruppe vorgibt, was ein der Bibel gemäßer Lebensstil sei. Die entsprechenden Stellen des Jakobusbriefs (besonders Jak 2,14-26) haben deshalb bei ihnen große Bedeutung. Der Gedanke der Gnade und des stellvertretenden Sühneopfers Jesu am Kreuz wird teilweise ausdrücklich abgelehnt: "Wie kann Gott durch den Mord an einem Menschen Sünden vergeben!" (So wörtliche Rede eines Holic-Mitglieds). Zentraler Gedanke ist für sie nicht der Tod Jesu am Kreuz, sondern sein Leben im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten. Wenn in der Bibel davon die Rede ist, dass wir durch Jesu Blut gerettet sind, so deuten sie es folgendermaßen: Blut war im Judentum gleichbedeutend mit dem Leben. Also sei gemeint: Wir sind durch das Leben(svorbild) Jesu gerettet. Sein Tod am Kreuz hat eigentlich keine Bedeutung, es sei denn als Konsequenz seines Gehorsams.

Der Heilige Geist scheint von ihnen auch eher einengend verstanden zu werden. Eine ehemalige Anhängerin schildert es folgendermaßen: "Ich hatte den Eindruck, dass der Geist einem vorausläuft und in eine bestimmte Richtung prügelt. Vom Befreienden des Geistes habe ich nichts gespürt, er macht einen bei ihnen eher gefangen."