Wie beugt die Gruppe zu erwartender Kritik vor?
Ein Mitglied der Gruppe wird kaum auf die Idee kommen, in einer Sekte zu sein. Zum einen fehlen einige Dinge, die man landläufig mit einer Sekte in Verbindung bringt: ein besonderer eigener Name, die stark ausgeprägte Hierarchie mit alles überragender Gründerfigur, die Größe und das weltweite Imperium des Leiters, das zu dessen Bereicherung dient... Zum anderen wird von der Gruppe meist unterschwellig gezielt an dem Begriff gearbeitet. So wird wie nebenbei bemerkt, dass Jesus und seine Jünger ja damals auch als Sekte des Neuen Wegs bezeichnet worden seien. Oder man erzählt das Beispiel von zwei österreichischen Geschwistern, die meinten, in eine Sekte gekommen zu sein, und dann aber erkannten, wie unsinnig dieser Gedanke ist - worauf ausgiebig gelacht wird.
Die Holic-Anhänger reagieren inzwischen auch ausgesprochen wütend und gereizt, wenn man von ihrer Gruppe als einer "Sekte" spricht.
Auch die Kritik von kirchlicher Seite bzw. von den Eltern wird (wie auch bei anderen Sekten zu beobachten) entsprechend negativ besetzt: Die Kirche sei aus Konkurrenzgründen dagegen und weil ihr als von der Bibel Abgefallenen hier die wahre Gemeinde vor Augen gestellt würde. Die Eltern hätten eigensüchtige Motive wie Selbstmitleid, das Festhalten-Wollen der Kinder ("Ich (Dein Kind) bin ja nur dein Götze!") oder die Weigerung, ihr Leben nach der Bibel auszurichten. Teilweise wird auch der Teufel selbst bemüht, der angeblich hinter den Kritikern und deren Aktionen stehe.
Zumindest in der Anfangszeit wurde in der Gruppe eine relativ große Fluktuation beobachtet. Mancher sprang nach einiger Zeit ab, weil der Lebensstil zu radikal und anstrengend war. Vor allem die langen Missionen an den Wochenenden und den Abenden in der Woche wurden als belastend erfahren.
Allgemein ist aber bekannt, dass der "Abfall" als eine der schlimmsten Sünden dargestellt wird und entsprechende Ängste geschürt werden, man sei dann ewig verloren. (Siehe hierzu den Brief an "abgefallen" Mitglieder) Ehemalige Mitglieder schildern das auch als eine "Riesenangst", der sie sich in der Zeit des Zweifels ausgeliefert sahen. Die Gruppe würde sogar eher in Kauf nehmen, dass entstandene psychische Probleme den Menschen in den Selbstmord trieben. Ein ehemaliges Mitglied berichtete, dass der Satz gefallen sei: "Es ist besser, dass er sterbe, als dass er abfalle."