Tipps für die Phase des Ausschlusses

Einige Hinweise, was diese Phase kennzeichnet, finden Sie im Abschnitt „Strafen – Ausschluss“. Unter dem Abschnitt „Hilfen für Aussteiger“ sind die Antworten verschiedener ehemaliger Mitglieder zusammengefasst, was ihnen in dieser Situation geholfen hat. Auch diese sollten Sie aufmerksam lesen.

Zuerst einmal ist es sehr schwer, diese Phase überhaupt zu erkennen. Sie werden weder von Ihrem Angehörigen noch von der Gruppe über einen Ausschluss informiert. Meist bemerkt man es nur indirekt, wenn sich die Wohnadresse geändert hat und von der Adresse der Holic-Wohngemeinschaft abweicht. Sollten Sie für den Kontakt nur die Handy-Nummer Ihres Angehörigen haben, kann man das kaum erkennen. Wenn Sie die Festnetznummer der Holic-Wohngemeinschaft anrufen und Ihnen gesagt wird, dass derjenige nicht mehr dort ist, könnten Sie nachfragen, wie Sie ihn erreichen können. Vielleicht ist er auch nur in eine andere Holic-Wohngemeinschaft in einer anderen Stadt gezogen. Bei einem Ausschluss oder Austritt wird selten die neue Adresse weiter gegeben. Aber zumindest kann man eine Nachricht oder Kontaktwunsch ausrichten lassen. Das erreicht dann auch den Angehörigen, soweit seine Adresse/Telefonnummer der Gruppe bekannt ist.

Für Ihren Angehörigen ist es eine äußerst schwierige Situation. Es ist das Schlimmste passiert, das er sich vorstellen konnte. In dieser Phase hat der Ausgeschlossene den Wunsch, möglichst schnell wieder als reumütiger Sünder in die Gruppe aufgenommen zu werden. Er wird deshalb alles vermeiden, was diese Wiederaufnahme erschweren oder gefährden könnte. Dazu gehören der Kontakt zu anderen Ausgeschlossenen, aber auch zu seiner Familie und früheren Freunden. Sollte er einen solchen Kontakt suchen, wäre das ein Zeichen des Übergangs in die Phase der inneren Distanzierung.

In dieser und der folgenden Phase müssen Sie sehr sensibel und feinfühlig agieren. Sie müssen mit starken Schwankungen im Verhalten Ihres Angehörigen rechnen. So kann nach einigen hoffnungsvollen Kontakten auch wieder plötzlich eine radikale Kontaktverweigerung kommen.

In der Regel gelten auch hier die Hinweise aus der Phase der Faszination, da sich der Angehörige ja nach wie vor der Holic-Gruppe verbunden fühlt.

Dabei sollte man aber auf alle Signale achten, die eine entstehende Distanzierung von der Gruppe erkennen lassen. Dann sollte man aber nicht gleich mit massiver Kritik an der Holic-Gruppe kommen, um nicht die bekannten Verteidigungsmechanismen auszulösen, die wieder zur verstärkten Identifizierung mit der Gruppe führen.

Auch andere Familienmitglieder und Verwandte, die mit dem ausgeschlossenen Holic-Anhänger in Verbindung stehen oder kommen, sollten gut über die Holic-Gruppe informiert sein, um nichts Falsches und Unbedachtes zu tun oder zu sagen.