Hare Krishna - ISKCON

Ursprung: Die ISKCON (engl.: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein) wurde 1966 von Swami Prabhupada, einem Hindu-Missionar in den USA gegründet. Nach seinem Tod 1977 führten 11 spirituelle Leiter (jeder für eine bestimmte Weltregion zuständig) die Bewegung. Nach internen Machtkämpfen wird die Bewegung jetzt von der 30-köpfigen „governing-body-commission" geleitet. Nach eigenen Angaben befänden sie sich in einer Phase der Umstrukturierung zur seriösen Religionsgemeinschaft, indem frühere sektenhafte Züge abgelegt werden.

Lehre: Sie gründet auf der Bhagavadgita und anderen alten indischen Schriften. Ziel ist die „Erlangung des Krishna-Bewusstseins" über die bhakti-Frömmigkeit, d.h. die liebevolle Hingabe an Krishna.

Lebensform: Als Krishna-Jünger kann man entweder in eine Tempel-Wohngemeinschaft eintreten (inzwischen nach einer gewissen Probezeit) oder weiterhin außerhalb des Tempels wohnen. Für die Mönche im Tempel gelten strenge Lebensregeln (bis zum genau vorgeschriebenen Tagesablauf). Als eine Form der Bhakti-Frömmigkeit wird das Hare-Krishna-Mantra 1728 mal am Tag gechantet (singend-betend wiederholt). Eine Lebensregel für alle Anhänger ist die Einhaltung der „4 regulierenden Prinzipien": kein Fleischgenuss, keine Drogen (einschl. Kaffee, Alkohol, schwarzem Tee), kein Glücksspiel, keine unerlaubte Sexualität (sie darf nur in der Ehe und nur zur Zeugung von Nachkommen praktiziert werden). Das private uns spirituelle Leben des Einzelnen wird sehr stark durch die Bindung an den Guru (eine Art geistlicher Führer) bestimmt.

Werbung: Zur Mitgliederwerbung werden Passanten in Gespräche verwickelt oder zu kostenlosen vegetarischen Essen eingeladen. Auf der Straße bieten die Krishna-Jünger Literatur, Schallplatten oder Räucherstäbchen an, für die sie anschließend eine Spende verlangen. Das Geld dient dem Unterhalt der Organisation.

Einrichtungen:

  • Bhatkivedanta Book Trust
  • Center for Vedic Studies

Verbreitung: Weltweit. In Europa ca. 750 000 Sympathisanten, in Deutschland 5000 Sympathisanten und 500 Vollzeitmitglieder. In Sachsen gibt es eine größere Niederlassung („Tempel") in Leipzig und eine kleinere Gruppe in Dresden. In Schöna bei Bad Schandau bestand eine von einem Krishna-Anhänger unterhaltene Veden-Akademie "Burg Schöna", die 2007 nach Berlin umgezogen ist.

Weiter Informationen:
Selbstdarstellung - Gour-Ni-Times (Magazin der Hare-Krishna-Bewegung)
kritische Informationen