Wieso können Scientologen für ein Unternehmen gefährlich werden?

Grundsätzlich

Die Gefahr der Scientology-Organisation als solche ist an anderer Stelle (siehe die Links am Ende der Kurzbeschreibung) ausführlich dargestellt. Hier muss man sich selber fragen, ob man dazu beitragen will, dass diese Organisation wirtschaftliche Macht ansammelt.

Betriebswirtschaftliche Gefahren

Am Anfang könnte es scheinen, dass ein nach scientologischen Richtlinien straff und mit klaren Befehlslinien geführtes Unternehmen, das mit Statistiken ständig seine Entwicklung beobachtet, wirtschaftlich zuerst nicht schlecht läuft. Nach einiger Zeit können sich aber massive Probleme einstellen:

  • Die Fixierung auf wöchentlich steigende Statistiken ist schädlich, weil sie immer nur bis zum nächsten Statistikdatum denkt. Eine sinnvolle längerfristige Planung und Strategie wird dadurch verhindert - die auch einmal mit vorübergehend sinkendem Umsatz rechnet.

  • Zu starre Regeln und Vorstellungen führen zu einer geringen Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen.

  • Scientologen haben einen hohen Finanzbedarf. Sie müssen evtl. Lizenzgebühren abführen, eigene Kurse und solche der Belegschaft bezahlen. Sie wollen ihren "Erfolg" zur Schau stellen (mit teuren Scientology-Assecoires, "Spenden" an Scientology...). Es besteht die Gefahr, dass es zu großen Privatentnahmen aus dem Firmenvermögen kommt, zu Liquiditätsproblemen und Steuerhinterziehung.

  • Nach scientologischen Richtlinien darf kein anderes Gedankengut (z.B. in der Unternehmensführung, Kommunikation...) benutzt werden. Innovative hilfreiche Ideen für die Unternehmensstrategie können nicht zum Tragen kommen.

Probleme im Betriebsklima

  • Mitarbeiter können sich durch die hohen Kursgebühren bei Scientology verschulden.

  • Die Folge sind erpressbare bzw leicht bestechliche Mitarbeiter.

  • Die Gefahr von Wirtschaftsspionage und Veruntreuung könnte entstehen

  • Wenn Mitarbeiter zugleich zu Scientology-Mitgliedern gemacht werden, kann der Chef über diese Linie stärkeren Druck ausüben.

  • Mitarbeiter können zu Schulungen genötigt werden

    • z. B. steht in WISE Verträgen seit 1991: „VERBREITUNGSSPIEL: Das Mitglied hat das Recht, mit anderen Mitgliedern an Verbreitungswettbewerben teilzunehmen, die von WISE organisiert werden, um die Ziele von WISE und der Scientology-Religion zu fördern, indem Kunden an die Kirchenorganisationen vermittelt werden, um dort Ausbildung und Dienstleistungen zu erhalten."

    • Teilweise werden Mitarbeiter über eine Freeloader-Bill (Trittfahrer-Rechnung) geködert: erst können sie kostenlose Kurse belegen, die aber bei Ausscheiden zu bezahlen sind

  • Bespitzelung: Wissensberichte, Ethik-Akten werden angefertigt. Das Klima untereinander ist von Misstrauen geprägt.

  • Psychische Deformation der Mitarbeiter

  • Arbeitgeber ohne Rechte (Bei Streitigkeiten wird man anstelle des Arbeitsgerichts auf das scientologisches "Rechtssystem" verwiesen.)

  • Illoyalität, Begünstigung im Amt, unlauterer Wettbewerb

  • Verstöße gegen die Verschwiegenheitspflicht (z.B. um Scientology mit Informationen über mögliche Kunden zu versorgen)

  • Statistik werden zum alleinigen Kriterium

    • die anderen Qualitäten als Mensch werden nicht gesehen

    • ungünstige Statistiken werden der Einzelperson angelastet (verstellt die Sicht für andere betriebliche oder außerbetriebliche Ursachen)